Gestern wies das Bundesverfassungsgericht die Eilanträge der Contergan-Herstellerfirma Grünenthal und des ehemaligen Opferanwalts Karl-Hermann Schulte-Hillen ab. Die Kläger hatten eine Verhinderung der Ausstrahlung verlangt und sich dabei auf ihre Persönlichkeitsrechte berufen: Im Film werde der Herstellername genannt, und der Protagonist erinnere trotz Verfremdungen an Schulte-Hillen, selbst Vater eines geschädigten Kindes.

Damit ist der einjährige Rechtsstreit zu Ende, ob der Zweiteiler „Eine einzige Tablette“, produziert vom WDR und der Firma Zeitsprung, ausgestrahlt werden darf.

Nun steht fest, dass er am 7. und 8. November in der ARD zu sehen sein wird, nahe dem fünfzigsten Jahrestag der Contergan-Einführung.

Mir selbst ist eine Contergan geschädigte Frau persönlich bekannt und ich bin auch heute noch sehr froh, dass meine Mutter keine Medikamente während der Schwangerschaft genommen hat.

Die Geschichte dieses Wirkstoffs war damit aber noch lange nicht zu Ende und ist es auch heute noch nicht.
In Südamerika laufen schon genügend neue Contergankinder rum, da das Mittel gegen Lepra hilft. Ist aber mittlerweile dort verboten.
Zudem wurde es eine Zeit lang erfolglos gegen Krebs und AIDS eingesetzt.

2006 gab es auch eine Zulassung in USA (die können wenigstens alle lesen) gegen MDS.
Analysten gehen für 2007 von "Thalomid"-Umsätzen in Höhe von 367 Mio. USD aus.
Aber auch in etlichen anderen Ländern gibt es Zulassungen.
http://www.bionity.com/lexikon/d/Thalidomid

Wen es interessiert. Ich bin noch nicht sicher, ob ich es ansehen will. Ich bevorzuge (sachliche) Reportagen.